Geschichte, Ausführungen und Pflege der Badewanne
Die Badewanne hat im Laufe der Jahrtausende zahlreiche Entwicklungen und Erneuerungen durchgemacht, die ihre Beliebtheit als wichtiges Element der Einrichtung maßgeblich mitgeprägt haben. Heute dient sie vielen Menschen nicht mehr nur zur körperlichen Reinigung, sondern als Ort der Entspannung, seelischen Erholung und Regeneration. Eine Badewanne ist der zentrale Aspekt eines gut eingerichteten Badezimmers und wird von vielen Menschen genutzt, um nach einem langen Arbeitstag angenehme Stunden in wohltuender Wärme zu verbringen. Die Badewanne hat mit dem ursprünglichen Waschzuber nichts mehr gemeinsam, sondern ist heute nicht nur in unterschiedlichen attraktiven Designs, sondern auch in pflegeleichten Materialien und mit hohem Liegekomfort erhältlich.
Von der Steinwanne zum Holzzuber
Die Einbau- oder Eckbadewanne, wie wir sie heute in fast jedem größeren Badezimmer finden, fand ihren Ursprung bereits vor fast dreitausend Jahren. Im römischen Reich widmeten sich die Menschen ausgiebigen Waschungen in den recht ungemütlichen Steinwannen der öffentlichen Badeanlagen. Die Erfindung der freistehenden Badewanne als Vorläufer der heutigen Modelle wird den Menschen in der antiken griechischen Stadt Sybaris zugeschrieben, die für ihr luxuriöses Leben und ihre Liebe zu körperlichem Wohlbefinden bekannt waren. Den Sybaren war neben einem geregelten Alltag, einer hohen Lebensqualität und erholsamem Schlaf vor allem eines wichtig – körperliche Reinigung in wohltemperiertem Wasser statt unangenehmer Waschungen mit kalten Güssen. Daher erfanden sie mit dem Waschzuber aus Holz die erste freistehende Badewanne, um den Luxus von heißem Wasser zu einem alltäglichen Vergnügen zu machen. Der hölzerne Waschzuber verbreitete sich rasch auch außerhalb Griechenlands und blieb bis ins 19. Jahrhundert die Badewanne für jedermann. Sie wurde im Winter im Wohnbereich und im Sommer im Garten aufgestellt. Aufwendig gestaltete sich nur das Erhitzen des Wassers, das Befüllen des Zubers und das Entleeren des Wassers nach dem Bad. Durch die Jahrhunderte wurden in wohlhabenden Häusern stets Dienstkräfte angestellt, die diese Aufgaben für ihre Herrschaften erfüllten. In einfachen Häusern war diese anstrengende Tätigkeit stets Pflicht der Hausfrau.
Die Erfindung der Blechbadewanne
Erst das Zeitalter der Industrialisierung und Urbanisierung verdrängte allmählich den Waschzuber aus Holz für das gemeine Volk. Die städtischen überbelegten Arbeiterwohnungen ohne Badezimmer und anderem Komfort boten schlicht und einfach keinen Platz dafür, eine schwere, kaum bewegbare hölzerne Wanne in einem Zimmer aufzustellen. Der Waschzuber war nun ausschließlich den Menschen der höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten, während die Arbeiter sich nur mehr an kleinen Waschschüsseln reinigen konnten. Dies führte im Jahr 1895 zu einer bahnbrechenden Erfindung des sächsischen Unternehmers Carl Louis Kraus. Er baute eine Wanne aus verzinktem Eisenblech, mit der er einen durchschlagenden Erfolg feierte. Den aus diesem leichten Metall hergestellten Zuber nannte er schlicht die Volksbadewanne, denn sie konnte nach der Benutzung problemlos gehoben und in einer Ecke des Wohnbereiches verstaut werden. In der Regel wurde die Volksbadewanne aus Zink einmal wöchentlich im Zimmer aufgestellt und mit heißem Wasser gefüllt. Danach durften nacheinander alle Mitglieder des Haushaltes in die Badewanne steigen und sich des Schmutzes der vergangenen Arbeitswoche entledigen. Die Krauß’sche Zinkbadewanne hielt sich bis in die Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts als wichtiges Utensil jedes noch so armen Haushaltes. Im Jahr 1906 kamen die ersten Stahlwannen mit Emaillierung auf den Markt. Als sich das Badezimmer als eigenständiger Bereich in Wohnungen und Häusern in den Zwanzigerjahren allmählich etablierte, erlebte auch die Badewanne einen wichtigen Entwicklungsschritt in ihrer Jahrtausende dauernden Geschichte. Sie erlaubte durch die neue längliche Form eine angenehme Liegeposition, stand frei im Raum auf vier Füßen und wurde mit einem eigenen Wasserzulauf und Abguss versehen, was eine wesentlich unkompliziertere Benutzung ermöglichte. Die emaillierte Stahlwanne blieb bis in die 1990er Jahre die beliebteste Variante, bis sich langsam wesentlich leichtere Modelle aus Acryl durchsetzten. Dieser Kunststoff bietet im Vergleich zu emailliertem Stahl den enormen Vorteil einer guten Formbarkeit und ist darüber hinaus pflegeleichter.
Von Sitz- zu Marmorbadewanne – Eine unendliche Auswahl
Heute sind Badewannen aus Email, Acryl, Marmor oder Kupfermetall erhältlich und werden in den unterschiedlichsten Formen angeboten. Die längliche Wanne, wie sie schon in den Zwanzigerjahren populär wurde, hat bis heute nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt. Allerdings erhielt sie ab den Siebzigerjahren mit der platzsparenden Eckbadewanne starke Konkurrenz. Heute werden mit Eck-, Sitz-, Einbau- und freistehenden Badewannen Modelle für jedes noch so kleine oder große Badezimmer angeboten. Die Badewanne erfüllt schon lange nicht mehr nur den Zweck der Reinigung, sondern ermöglicht gemütliche und erholsame Stunden in der wohltuende Wärme. Sie ist Rückzugsort, Schönheitsoase und das private Wellnesszentrum in einem und erfreut auf Wunsch mit unterschiedlichen Designs auch das Auge durch formvollendete Schönheit und Eleganz.
Formen von Badewannen
Wenn Sie sich für den Kauf einer neuen Badewanne entscheiden, steht Ihnen in jeder Preislage eine unendlich große Auswahl zur Verfügung. Heute werden günstige Badewannen in rechteckigen und länglichen Standardformen in jedem Baumarkt angeboten und sind daher keine kostenintensive Investition. Sind Sie auf der Suche nach einem ausgefallenen oder hochwertigen Modell, sollten Sie sich in jedem Fall an einen renommierten Badausstatter wenden, der etablierte Marken führt. Zu den traditionellen Qualitätsmarken von Badewannen zählen Villeroy & Boch, Hoesch, VitrA, Mauersberger und Steinkamp. Wichtig ist, die Badewanne immer danach auszusuchen, dass alle vorhandenen Anschlüsse passen und sich das gewählte Modell in die Raumgestaltung gut einfügt. Der Badausstatter kann Sie bei der idealen Planung des Badezimmers beraten und Ihnen ein Modell vorschlagen, dass den Platz optimal nutzt und sich auf stilvolle Weise in den Raum einfügt. Je nach Größe und Beschaffenheit des Badezimmers sowie abhängig von Budget und eigenen Vorlieben können Sie heute zwischen Eck- und Duschbadewannen, ovalen, achteckigen, sechseckigen und halbrunden Modellen sowie runden, ergonomischen und Whirlpool-Badewannen wählen. Grundsätzlich können Badewannen mit etwas Geschick und Know-how problemlos selbst aufgestellt und angeschlossen werden. Bei Whirlpools sollten Sie dafür jedoch immer einen Fachmann beauftragen, denn dies erfordert das Verlegen eines trockenen und sicheren Stromanschlusses. Wasser und Elektrizität verlangen einen professionellen Umgang, um maximale Sicherheit zu garantieren
Trend Vintage-Badewanne – Nostalgischer Luxus auf Löwenfüßen
Besonders designaffine Menschen, die ihr Eigenheim gerne mit Antiquitäten bestücken, können auch ihrem Badezimmer einen zeitlosen Touch verleihen. Viele Hersteller wie beispielsweise Dune oder Anis sind auf den Retro-Trend spezialisiert und bieten heute klassische Antik-Badewannen an, die aus emailliertem Gusseisen oder thermobeschichtetem Acryl hergestellt werden und in unterschiedlichen Farben erhältlich sind. Diese teuren Designerstücke sind dazu gemacht, das tragende Stilelement jedes Badezimmers darzustellen und sind vor allem in der Mitte eines Raumes ein effektvoller Hingucker. Sie stehen wie die klassischen Modelle der Zwanzigerjahre auf gusseisernen, vergoldeten oder versilberten Löwenfüßen und sorgen mit Vintage-Armaturen und edlen Seifenhaltern für ein nostalgisches Badevergnügen.
Die richtige Pflege der Badewanne
Nichts ist entspannender als ein Bad in einer sauber gepflegten Badewanne mit glänzender und glatter Oberfläche. Viele Badezusätze sowie die Ablagerungen des kalkhaltigen Wassers und das Hautfett hinterlassen jedoch bei regelmäßiger Anwendung unschöne Flecken und Ränder, die das Badevergnügen trüben. Daher sollten Sie Ihre Badewanne regelmäßig reinigen, denn dies erspart mühevolles Schrubben, wenn die Ablagerungen sich schon festgesetzt haben und sich als äußerst hartnäckig erweisen. Die Email-Badewanne ist trotz der Konkurrenz durch moderne Kunststoffvarianten immer noch in vielen Haushalten zu finden und vor allem wegen des attraktiven Glanzes ihrer Oberfläche beliebt. Email ist zwar robust und langlebig, jedoch empfindlich gegenüber aggressiven Reinigungsprodukten. Wird Email mit scharfen Bleichmitteln oder Abflussreinigern behandelt, können hässliche Verfärbungen und Flecken entstehen, die sich nicht mehr entfernen lassen. Daher sollten Badewannen aus Email nach jedem Bad mit einem sanften Reinigungsprodukt und einem weichen Schwamm von allen Spuren befreit werden. Die meisten Badewannen werden heute aus Acryl gefertigt, das sich als äußerst pflegeleicht erweist und außerdem durch seine schmutzabweisenden Eigenschaften überzeugt. Acrylwannen müssen nur einmal wöchentlich mit einem sanften Putzmittel und einem Schwamm ausgewischt werden, um Ablagerungen zu entfernen. Da sich auf Acryl schnell Kratzer zeigen, sollten Sie nie Mikrofasertücher oder gar Topfreiniger verwenden. Kalkablagerungen lassen sich mit Essig oder Zitronensäure mühelos entfernen und machen den Gebrauch aggressiver Putzmittel gegen Kalk unnötig, die sowohl bei Email als auch Acryl mehr schaden als nutzen.